Capivasertib (Truqap) bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Einleitung

Capivasertib (Handelsname Truqap) ist seit Juni 2024 für Frauen und Männer mit fortgeschrittenem Brustkrebs zugelassen, der trotz hormoneller fortschreitet oder wieder aufgetreten ist und bei dem spezielle genetische Veränderungen bestehen. Der Wirkstoff wird mit Fulvestrant kombiniert.

Ein Tumor in der Brust wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist er dafür jedoch schon zu groß oder hat Absiedlungen in anderen Körperregionen () gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Brustkrebs.

Wie sich die Krebszellen vermehren, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Die Kombination kommt infrage, wenn genetische Veränderungen des sogenannten AKT- Signalwegs (PIK3CA, AKT1, PTEN) vorliegen. Sie beschleunigen das Tumorwachstum und führen auch in der Regel zu einer schlechteren der Krebserkrankung. Zudem ist die nur zugelassen, wenn der Tumor HER2-negativ ist. Der HER2 (humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor) ist ein bestimmter Eiweißbaustein auf der Oberfläche der Krebszellen. HER2-Rezeptoren reagieren auf Wachstumssignale und regen so das Wachstum des Tumors an. Man spricht von HER2-positivem Krebs, wenn diese , welche ebenfalls zu einem beschleunigten Tumorwachstum führen, besonders häufig vorkommen. Ein HER2-negativer Krebs wächst dagegen langsamer.

Capivasertib soll die Wirkungen der AKT-Kinasen blockieren und so das Tumorwachstum aufhalten.

Anwendung

Den Wirkstoff gibt es als Tablette in einer Dosierung von 160 und 200 mg. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 800 mg. Pro Woche erfolgt die nach folgendem Schema: In einem Abstand von 12 Stunden werden 4 Tage lang 400 mg (zwei 200-mg-Tabletten) eingenommen. Danach folgt eine Einnahmepause von 3 Tagen. Fulvestrant wird in einer Dosis von 500 mg an den Tagen 1,15 und 29 und danach einmal monatlich gegeben. Bei starken Nebenwirkungen kann die Dosis reduziert werden. Treten zu schwere Nebenwirkungen auf oder schreitet der Krebs fort, wird die beendet.

Andere Behandlungen

Bei Frauen und Männern mit fortgeschrittenem PIK3CA/AKT1/PTEN-mutiertem und HER2-negativem Brustkrebs kommen je nach Geschlecht und Vorbehandlungen, Wirkstoffe allein oder in Kombination infrage, wie beispielsweise Fulvestrant, Tamoxifen oder Palbociclib in Kombination mit einem Aromatasehemmer, Letrozol oder Anastrozol.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat zuletzt 2025 geprüft, ob Capivasertib für Frauen und Männer mit fortgeschrittenem Brustkrebs, der trotz hormoneller fortschreitet oder wieder aufgetreten ist, im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller Studien mit verwertbaren Daten vor. Die Ergebnisse unterscheiden sich je nachdem, ob in diesem Stadium bereits eine hormonelle Behandlung erfolgt war oder nicht:

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Capivasertib (Truqap).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Capivasertib (Mammakarzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A24-105. 23.12.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1912); DOI: 10.60584/A24-105.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Capivasertib (Mammakarzinom) – Addendum zum Projekt A24-105; Projekt A25-26. 14.03.2025. (IQWiG-Berichte; Band 1955); DOI: 10.60584/A25-26.

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Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Aktualisiert am 22. Mai 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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